Sunday 21 April 2024
Αντίβαρο
Deutsch Επιστολές

'Eπιστολή σέ Εὐρωβουλευτές Ἀρχιμανδρίτου Σαράντη Σαράντου

„Vereinigung kirchenväterlicher Studien“

Bürgerinitiative

V.Ipirou 47  
Maroussi

Tel. 210 80 25 211

 

Sehr geehrte Europaabgeordnete,                                                                      
Maroussi, 5.3.2012

Seien Sie gegrüßt!

 

In unserem Amt als orthodoxe
Priester der griechischen Kirche, als griechische Staatsbürger, als Mitglieder
der „Vereinigung kirchenväterlicher Studien“ und als gleichberechtigte
Mitglieder der Europäischen Union wenden wir uns in diesen für unsere Heimat
Griechenland, für unsere Kinder, unsere Enkel und die Zukunft dieses Landes so
schweren Stunden an Sie.

Sicherlich verfolgen Sie den
unerträglichen Druck auf die Bürger unseres Landes von Seiten der Kreditgeber,
des IWFs und den übrigen Instanzen der Europäischen Gemeinschaft. Gehalts- und
Rentenkürzungen, Entlassungen und Arbeits-Reservisten im öffentlichen Sektor,
sowie der entsprechenden Gleichschaltung im privaten Bereich – 1,5 Millionen
Entlassene gibt es auf dem privaten Sektor -, die Auflösung und Zusammenlegung
der öffentlichen Verwaltung, der Krankenkassen, in die über Jahre stattliche
Abzüge einbezahlt worden sind, Zusammenlegung und Verminderung der Leistungen
im Gesundheitswesen und der Auflösung der IKA (staatliche Krankenkasse). Die
Abtrennung der Bildungsprogramme aller Klassenstufen von unserer
jahrhundertlangen Griechisch-orthodoxen Tradition und der Abschaffung der
Bücher angeblich aus Zensurgründen. Hunger, Unglück, Probleme bei den
Ratenzahlungen und Zwangsräumungen der Bürger aus ihren Häusern im Anschluss an
Versteigerungen.   

Ehemalige wohlhabende Bürger, die
inzwischen obdachlos geworden sind, vermehren sich in immer schnellerem
Rhythmus, nachdem uns die IWF, EU und die Regierungen in engster  Zusammenarbeit neue Gehaltskürzungen und neue
Steuern auf die bereits unerträglichen Vorherigen auferlegt haben.

Das Verhalten einiger
Mitgliedsstaaten unserem Volk gegenüber ist, was die Europäischen Verhältnisse
betrifft, beispiellos. Die indiskrete deutsche Regierung hat die Ausführung
aller unmenschlichen Maßnahmen gegen unser schon hungerndes Volk übernommen,
während die griechische Regierung mit der finanziellen Unterdrückung  unseres Volkes und seiner Ausrottung durch
die Maßnahmen, die weder zu einer Wirtschaftstabilisierung unseres Landes noch
zu dem Auftreiben von Geldern zur Begleichung der Raten an unsere Kreditgeber
führt, einverstanden ist.

Wie Sie sicher wissen, waren
unsere Schulden sehr viel geringer als sie dargestellt worden sind. So wurden
sie etwa um 2/3 aufgebläht, um das Eingreifen des IWFs zu rechtfertigen.

Die schlimmsten aller Maßnahmen
gegen unser Volk sind die beiden Kreditabkommen, die Sie wahrscheinlich besser
als wir kennen. 500 000 Bürger widersetzten sich am Freitag, den 10.Februar
2012 kraftvoll und friedlich kämpferisch, sowie mit lebendigen Parolen gegen
die beiden bedrohlichen Kreditabkommen. Leider wurde der zweite Kreditvertrag
trotz des Volkswiderstandes verabschiedet, was automatisch auch den ersten
ratifizierte. Die Diktatur der Machthabenden kam in ihrer ganzen Größe mehr als
nur unerhört zum Ausdruck und das in einem Land, das, wie Sie alle wissen, die
Demokratie hervorbrachte, zum Aufblühen brachte und sie in ganz Europa
verbreitete. Gemeinsam mit der Demokratie erblühte und breitete sich auch die
griechische Kultur aus, die Sie alle ausgezeichnet kennen.

Mit Ihrer persönlichen und
gemeinschaftlichen Erfahrung schätzten, assimilierten und entwickelten Sie,
jedes Land Europas, diese reiche, griechische Kultur und die außergewöhnliche
Demokratie, die in der ganzen europäischen Gemeinschaft bis heute in beiden
Fällen gefestigt wurden.

Welcher böser Dämon hat sich nun
eingeschlichen und hat das Verhalten einiger von Ihnen gegenüber der Wiege der
Zivilisation und der Demokratie geändert? Warum solch eine Unterdrückung und Feindschaft
gegenüber Griechenland?

Da Sie sich in der höchsten
demokratischen Instanz der Europäischen Union befinden, sind Ihnen sicher die
tieferen Ursachen der Errichtung der Wirtschaftskrise, die Intensität des von
Wirtschaftsmördern unternommenen Finanzkrieges und der Verrat gegen seine
Bürger bekannt. Warum sind Generationen über Generationen unserer Kinder und
Enkel zu einer generellen Verelendung verurteilt?

Ist es möglich, dass das
Europaparlament nicht auf den illegalen und unmenschlichen Krieg, der gegen
einen Mitgliedsstaat geführt wird, reagiert?

Es ist jedoch allgemein bekannt,
dass die Wirtschaftskrise auch andere Europäische Staaten wie Italien, Spanien,
Portugal, Frankreich und vielleicht noch andere betrifft. Hier gibt es  allerdings nicht so eine heftige
Kriegsführung wie sie in Griechenland besteht. Ist es möglich, dass die höchste
Europäische Instanz des Europaparlaments toleriert, dass ein Kreditabkommen,
das im Mai 2010 einzig allein von Georgios Papandreou und seinem Finanzminister
Herrn Papakonstantinou zu Ungunsten von Griechenland mit unwiderruflichen
Bedingungen unterschrieben wurde, sanktioniert wurde? Nur aus Versehen konnte
ein solcher Vertrag unterschrieben werden. 

Wir bitten Sie, davon Kenntnis zu
nehmen, dass viele Instanzen in Griechenland aufs heftigste dafür  plädieren, dass die Unterschriften der beiden
Staathäupter, die die Verurteilung der griechischen Bürger unterzeichneten,
nicht gelten. Man sollte sich fragen, wie 199 von unseren „Abgeordneten“ eine
langjährige Unterwerfung von Generationen über Generationen von Griechen
unterschreiben konnten. Wird das Europaparlament denn diese Abschlachtung des
jungen griechischen Staates – Mitgliedsstaates der Europäischen Union – stumm
und stillschweigend hinnehmen?

Wenn Sie jetzt nicht rechtzeitig
reagieren, müssen Sie wissen, wahrscheinlich haben Sie es schon verstanden,
dass das „Infektionssyndrom“, das Diktatur, Unterdrückung, Wirtschaftskrise und
Verelendung heißt, sich, ohne das wir – die Europäischen Bürger- es alle bemerken,
ausbreitet, sodass die gesamte Europäische Gemeinschaft allmählich verelendet.

Wir haben es als griechische
Nation, das wissen Sie gut aus der Geschichte, früher oder später immer
geschafft, Besatzer zu vertreiben. Nicht einmal die Diktatur Metaxa lies Griechenland
1940 schutzlos, da sie unser Land nicht den Besatzern überlies. Das „Nein“
blieb über Jahrzehnte in unserem DNA und definiert den Charakter der
griechischen Bürger gemeinsam mit seinem allmächtigen christlichen – orthodoxen
Glauben. Weder die Chunta, noch die türkische Sklaverei haben uns zu Boden
geworfen.

Seriöse wirtschaftliche und
juristische Studien, sowohl von griechischen, als auch von Europäischen
Wissenschaftlern haben belegt, dass die Griechischen Schulden ungültig, schändlich und illegal sind. Das griechische Volk hat nicht die
Absicht, sich dem internationalen Gerichtshof zufolge illegalen Kreditabkommen
zu fügen, das außerdem mit der Griechischen Verfassung, einer Ausgeburt seiner
Seele, seiner Kultur, seines orthodoxen Glaubens, nicht in Einklang steht.

Außerdem hatten die großen
Europäischen Staaten in dem ganzen Jahrzehnt, das mit dem Gebrauch des Euros
durchlaufen ist, immensen Nutzen durch die Einrichtung ihrer multinationalen
Konzerne, während die Wirtschaft der kleinen Staaten ausgesaugt wurde und sich
zusammenzog.

Warum werden die Gesetze und
Abkommen, die von den offiziellen Verwaltungsbehörden der EU erlassen wurden,
insbesondere Griechenland gegenüber nicht eingehalten?

Sehr verehrte Europäische
Parlamentsabgeordnete,

die meisten von Ihnen vertreten
christliche Staaten und christliche Parteien. Folglich besitzen Sie ein
empfindsames, menschenfreundliches und demokratisches Bewusstsein. Werden Sie
ein Stück der christlichen Welt, die Sie vertreten, den herzlosen Interessen und
den Klauen der Kreditgeber überlassen?

Wir gehören als
griechisch-orthodoxe Bürger nicht dem Monophysitismus an und übersehen daher
nicht die menschliche Natur und alles, was damit zu tun hat.

Da Jesus Christus die gesamte
menschliche Natur und alles, was damit zu tun hat, angenommen hat und in alle
Ewigkeit diese menschliche Natur verchristlicht in den Himmeln hält,
interessieren auch wir uns nun als Bürger dieser Nation für das kleine, jedoch
historisch und kulturell große Griechenland. Nachdem wir uns also im Guten für
das heimatliche Haus interessieren, ist es selbstverständlich, dass wir uns
auch richtig für die Europäische Gemeinschaft interessieren.

Wenn wir uns nicht voller Kraft
und im Einklang mit Gottes Willen für unsere Heimat und unsere griechischen
Brüder und Mitbürger kämpfen, wie und mit welcher Erfahrung sollten wir uns
wirklich für die existierenden Europäischen Probleme, die heute tatsächlich
bestehen und die Eurozone erschüttern, interessieren?

Wir bitten, nicht zu vergessen,
dass die griechische Erde mit dem Schweiß und dem Blut tausender von Helden und
Märtyrer getränkt ist, die nicht verloren gegangen sind, sondern ruhmvoll im
ewigen Leben zusammen dem Vater, dem Sohn und dem heiligen Geist leben. Diese
werden uns nicht im Stich lassen, sondern uns mit höherer Gottesgewalt helfen.

Aber auch wir werden alle unsere
Kräfte aufbringen, geistige, seelische und körperliche, damit die so überaus
belastenden Kreditabkommen aufgelöst werden.

Wir müssen uns frei entscheiden
können, als schöpferisches kämpfendes Volk unsere ruhmreiche Geschichte zu
unserem Nutzen und zum Vorteil für Europa weiterzuführen, nachdem sich der
Wille des griechischen Volkes in einem legalen, normalen freiem Wahlverfahren
ausdrückt, durch das es seine Landesführer wählen kann.

Wir glauben als Christen, dass wir
für unser ganzes Leben, für alle unsere Handlungen und alle unsere Verfehlungen
Gott gegenüber Rechenschaft ablegen werden, so auch wenn wir unsere Heimat
schutzlos lassen und wenn wir unseren Nachkommen Asche und Verbranntes
vererben, wie die Kreditabkommen bestimmen. 

Wer sich von Ihnen, aus welchem
Grund auch immer, nicht auf Gott bezieht, sollte sich aus reinen
Vernunftsgründen und der Humanität zuliebe, die Sie leitet, zu einer
tatsächlichen Hilfe zum Nutzen Europas, dem Sie dienen und dessen eines
Mitgliedsstaat jetzt leidet, bereit erklären.

Wir vertreten bescheiden die
Meinung,

dass Sie von der Präsidentschaft
des Europaparlaments mithilfe des juristisch legalen Verfahrens verlangen
sollten, die Angelegenheit des geprüften griechischen Volkes zur Sprache zu
bringen.

Auf irgendeine Weise sollte allen
Mitgliedsstaaten deutlich gemacht werden, dass Bürger der Europäischen Union
streng, illegal und mit den Europäischen Menschenrechtsbestimmungen, dem
Griechischen und Europäischen Grundgesetz nicht vereinbar, bestraft werden.

Das Europaparlament ist
verpflichtet, das Unrecht, das zu Lasten seiner Europäischen Bürger, die
beispielslos von ihren Regierungen nicht unterstützt werden, geschieht, wieder
gutzumachen.

Die höchsten Güter wie Arbeit,
Erziehung, Verteidigung, Religion, Menschenrechte, Gesundheit,
Gesundheitsfürsorge und der Abdeckung des grundlegenden Notwendigsten wie die
Unterkunft, Kleidung und Nahrung dürfen keinem griechischen Bürger mangeln, wie
sie auch keinem Bürger anderer Europäischer Staaten mangelt.

Das Europaparlament sollte auf die
griechischen Instanzen Druck ausüben, um eine günstigere Regelung der
Bankschulden zu bewirken, damit kein Grieche sein Haus verliert.

Nachdem sich schon die offiziellen
menschenfreundlichen Stimmen für die griechischen Bürger eingesetzt haben,
sollte nun auch das Europaparlament den Mut finden, die Kreditabkommen als
nicht vereinbar mit dem Europäischen Recht und den Bestimmungen, die immer
wieder daraus erlassen werden, zu revidieren.

Die feindselige Ungerechtigkeit
gegenüber den griechischen Bürgern wird Unheil hervorrufen, so schlimm wie nie
zuvor in Form von ungerechter Behandlung auch gegenüber  anderer Mitgliedsstaaten mit ähnlichen
Rechtfertigungen und erniedrigenden Praktiken.

Die Europäische Union wird sich
als kreditunwürdig und unglaubwürdig erweisen, wenn sie es nicht schafft, den
ältesten Staat der Antike und Mitgliedsstaat, aber vor allem das Leben und das
Glück dessen Bürger zu verteidigen.

Von Seiten der „Vereinigung
kirchenväterlicher Studien“

Archimandrit Sarantis Sarantos

Diensthabender Geistlicher der
heiligen Kirche „Entschlafen der Gottesmutter“ in Maroussi  

Auf Griechisch:

‘Eπιστολή
σέ Ερωβουλευτές
.
ρχιμανδρίτου
Σαράντη Σαράντου
.

http://www.orthros.eu/index.php?option=com_content&view=article&id=359%3Ae-&catid=36%3A2010-10-04-06-19-27&Itemid=154&lang=el

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