Wednesday 27 March 2024
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Buchbesprechung zum hl. Isaak dem Syrer

Το παρακάτω κείμενο είναι μία βιβλιοκριτική του βιβλίου για τον Ισαάκ τον Σύρο από τον πρωτοπρεσβύτερο Ιωάννη Φωτόπουλο. Την παρουσίαση του βιβλίου έχει κάνει η Ελβετίδα Ορθόδοξη Μοναχή στα Χανιά της Κρήτης, Αδελφή Ειρηναία. Το κείμενο θα μεταφραστεί σύντομα στα ελληνικά (και στα αγγλικά)

Buch:
Abba Isaak der Syrer.
Der mißbrauchte Heilige

(„Der Heilige, dem Unrecht
angetan worden ist“).
Erzpriester Ioannis Photopoulos. Verlag
Tinos, Athen, November 2010, 317 S.

ceb1ceb2ceb2ceb1cf83-ceb9cf83ceb1ceb1ceba-e1bc90cebecf8ecf863Πρωτοπρεσβυτέρου  Ιωάννου Φωτοπούλου

ΑΒΒΑΣ ΙΣΑΑΚ Ο ΣΥΡΟΣ

Ο αδικούμενος Άγιος

 

 

Mit einem Vorwort von Archimandrit Sarantis Sarantos.

 

A

bba Isaak der Syrer ist
eine der bedeutendsten Gestalten des orthodoxen Mönchtums und Autor einer
Sammlung von “Asketischen
Reden”, die seit nunmehr 1200 Jahren unzählige orthodoxe Asketen
inspiriert und unterstützt  haben in
ihrem geistigen Kampf.1 Er steht
in höchsten Ehren nicht nur bei den Mönchen des Heiligen Bergs Athos, sondern
wurde anerkannt und zitiert von heiligen hesychastischen Vätern wie Petros von
Damaskus (9. Jh.), Symeon dem Neuen Theologen (10./11.Jh.), Gregor dem Sinaiten
(13./14.Jh.) Gregor Palamas (14. Jh.), 
Nil Sorskij (15. Jh.), Nikodemos vom Hl. Berg (18.Jh.), hl. Theophan dem
Klausner (19. Jh.), der Abba Isaaks Schriften in die russische Philokalie aufnahm, und vielen anderen.
In unserer Zeit widmete ihm der hl. Justin (Popovic) von Celije eine längere
Abhandlung2, Altvater Sophronios von Essex bezieht
sich unzählige Male auf ihn in seinen Schriften3,
und für Altvater Joseph den Hesychasten und seine Jünger ebenso wie für
Altvater Paissios4 waren die “Asketischen Reden” von Abba
Isaak eine der wichtigsten asketischen Schriften überhaupt, deren Lektüre sie
allen empfahlen, die ein geistiges Leben führen möchten, nicht nur in Klöstern,
sondern auch in der Welt.

 

    Diesen heiligen Vater nun, für dessen
Orthodoxie nicht nur seine authentischen Schriften zeugen, sondern auch seine
Anerkennung durch Generationen von heiligen Vätern, die mit dem Charisma der
Unterscheidung der Geister begabt waren, versuchen seit etlicher Zeit eine
Reihe heterodoxer und leider auch einige ökumenistisch gesinnte orthodoxe
Autoren einzuspannen für die Ziele der häretischen Bewegung des Ökumenismus,
indem sie ihm Schriften unterschieben, die offenkundig
nestorianischer-origenistischer Herkunft sind. Ihr Ziel ist, in aller Welt zu
verkünden, dass im Widerspruch zur Heiligen Schrift und zu allen heiligen
Vätern auch Häretiker die höchste Stufe des geistigen Lebens, die
Vergöttlichung, erlangen können, und dass die Heiligen Ökumenischen Konzile
ihre Entscheidungen nicht im Heiligen Geist faßten, sondern bloß relativen
menschlichen Kriterien folgten.

 

      Zur Widerlegung dieser blasphemischen
Behauptungen und zur Verteidigung der heiligen Tradition der Orthodoxen Kirche
hat Erzpriester Ioannis Photopoulos von der Kirchgemeinde Agia Paraskevi,
Attika, Autor verschiedener kirchengeschichtlicher und pastoraler Schriften,
vor kurzem ein längst fälliges Buch veröffentlicht, das jeder sensible orthodoxe
Christ, der die pseudo-isaakischen Schriften zu Gesicht bekommen hat,
sehnlichst erwartete. Es ist zwar dem deutschen Leser, der des Griechischen
nicht mächtig ist, vorläufig unzugänglich, doch sein Inhalt, hier
zusammengefaßt wiedergegeben,  ist dennoch
der Kenntnisnahme wert.

 

     Wörtlich übersetzt lautet der Titel des
Buches “Abba Isaak, der Heilige, dem Unrecht getan worden ist”.
Dieser Titel stützt sich auf einen Ausspruch von Altvater Paissios, der, wie
seiner Biographie aus der Feder von Priestermönch Isaak  zu entnehmen ist, in bezug auf den von ihm
überaus geliebten Heiligen eine Vision hatte. Jemand hatte ihm nämlich
zugetragen, dass gewisse Leute Abba Isaak als Nestorianer betrachteten. In
großer Betrübnis versenkte sich der Altvater hierauf ins Gebet, worauf ihm Abba
Isaak zusammen mit vielen anderen heiligen Vätern erschien und zu ihm sagte:
“Ich bin zur Gänze orthodox. Es trifft zwar zu, dass es in meiner Umgebung
die Häresie des Nestorios gab, doch ich habe sie bekämpft.”5 
Deshalb bezeichnete Altvater Paissios den heiligen Abba als
“Heiligen, dem großes Unrecht angetan worden ist”.

    

    Seiner umfassenden Studie zum Thema stellt
Erzpriester Ioannis eine höchst treffliche Analogie aus der Heiligen Schrift
voran, nämlich Genesis 26, 12-20, wo es heißt:

 

    “Isaak
säte in jenem Land und fand übers Jahr Gerste in hundertfacher Menge. Denn der
Herr 
      hatte ihn gesegnet… Die Knechte
Isaaks gruben in der Schlucht von Gerara und fanden dort
      lebendiges Wasser, doch die Hirten
von Gerara stritten mit den Hirten Isaaks, denn sie
      behaupteten, das Wasser gehöre
ihnen. Deshalb nannte er jenes Wasser “Ungerechtigkeit”,
      denn sie hatten ihm Unrecht
getan.”

 

    Die Geschichte ist in der Tat eine
überraschende Analogie zu dem, was dem heiligen Abba Isaak widerfahren ist. Den
geistigen Brunnen seiner authentischen, orthodoxen Schriften beanspruchen hier
nicht die Philister, wohl aber die häretischen Nestorianer bzw. ihre Freunde
unter den heutigen wissenschaftlichen und kirchlichen Autoren.

 

Hypothetische Biographie

 

    Über das Leben des heiligen Abba Isaak
wissen wir kaum etwas Zuverlässiges, wie das auch bei anderen heiligen Asketen
jener Zeit der Fall ist, z. B. dem hl Johannes von der Leiter, dem hl.
Barsanuphios dem Großen usw. Verschiedene Quellen machen unterschiedliche
Angaben, Verwechslungen und Verquickungen von Personen gleichen Namens – und
Isaak war ein überaus häufiger Name in jenen Gegenden – sind häufig. Selbst
seine Lebensdaten sind ungewiß. Nach dem wenigen, was aus seinen eigenen
Schriften abzuleiten ist, muß er im 5.-6. Jh. gelebt haben, denn in seiner 33.
Rede6 sagt er, dass die Dämonen 6000 Jahre alt
seien, was auf der Grundlage der (symbolischen) biblischen Zeitrechnung
(Welterschaffung 5508 Jahre vor Christi Geburt) bedeutet, dass er dies um 492
schrieb, als er schon hochbetagt war.

 

    Doch um ihren Zweck zu erreichen, haben
besagte Autoren eine Biographie des Heiligen erstellt, die sie als
“erwiesen” präsentieren, obwohl sie das nach allen wissenschaftlichen
Kriterien keineswegs ist. Erzpriester Ioannis zeigt in seinem Buch die
schwachen Stellen dieser hypothetischen Biographie auf. Ihre Quelle ist eine
nestorianische Handschrift des 9. Jh, die eine Aussage des nestorianischen
Bischofs Isho Denah von Bassora wiedergibt, wonach Abba Isaak aus Qatar stammte
und von dort vom nestorianischen Katholikos Gwargis (660-680) nach Niniveh
geholt und zum Bischof geweiht worden sei, und zwar im Kloster Beit Abeh. Auf
diese eine Quelle gehen auch spätere biographische Notizen nestorianischer
Herkunft zurück. Damit wird im Klartext behauptet, dass Abba Isaak der  “Persischen” oder “Assyrischen
Kirche”, auch “Kirche des Orients” genannt, angehört habe und
mithin Nestorianer gewesen sei.  Daneben
gibt es eine biographische Notiz von monophysitischer Seite, derzufolge Isaak
aus dem Gebiet von Niniveh stammte, mit seinem Bruder zusammen in das
monophysitische Kloster Mar Mattei bei Niniveh eintrat und später zum Bischof
von Niniveh berufen wurde. Schliesslich gibt es noch eine dritte Quelle,
nämlich eine der arabischen Übersetzung der “Asketischen
Reden” angefügte biographische Notiz aus dem 10. Jh., die auch in der
ersten gedruckten griechischen Ausgabe der “Asketischen
Reden” wiedergegeben ist und wonach Abba Isaak “aus dem Osten
stammte und syrischer Herkunft war”. In einigen Handschriften heißt es,
dass er aus Edessa stammte.

 

     Das offenkundigste Indiz gegen eine
Abstammung aus Qatar ist der Beiname, mit dem Abba Isaak von jeher bezeichnet
worden ist, nämlich “der Syrer”. Wäre er aus Qatar gewesen, hätte man
ihn “der Perser” genannt  oder
genauer noch “der Araber”. Außerdem bedeutet das in der
nestorianischen Biographie genannte Bet Katraye nicht “Qatar”,
sondern Oman, wie den Listen der alten nestorianischen Bischofssitze zu
entnehmen ist, das heißt das Gebiet im südlichen Teil der arabischen Halbinsel.

7

     Was nun die hypothetische Zugehörigkeit
von Abba Isaak zur nestorianischen Kirche betrifft, so zeigt Erzpriester
Ioannis, wie übrigens vor ihm schon der Übersetzer der Asketischen Reden ins Englische8,
dass der Name von Abba Isaak in den nestorianischen Bischofslisten jener Zeit
fehlt. Er fehlt auch in den nestorianischen Evangelitarien, d.h. den Listen der
Bischöfe, die während der Liturgie kommemoriert wurden. Schließlich fehlt sein
Name in den Verzeichnissen des Klosters Beit Abeh. Es ist zu beachten, dass die
kirchliche Situation im Gebiet von Niniveh 
nach dem 3. Heiligen Ökumenischen Konzil, das Nestorius verurteilte
(431), und mehr noch nach dem 4. Heiligen Ökumenischen Konzil, das die
monophysitische Häresie verurteilte (451), höchst konfus war und beherrscht von
wechselvollen Kämpfen zwischen Nestorianern und Monophysiten. Bistümer und
Klöster gingen oftmals von einem Lager zum anderen über.9
Die Autorität des nestorianischen Katholikos wurde bei weitem nicht überall
anerkannt. Gerade Niniveh selbst war lange Zeit eine Hochburg der Monophysiten.
Zwischen diesen beiden Parteien gab es auch eine Minderheit von Orthodoxen, die
der Christologie von Chalkedon folgten, wie z.B. Henana, Oberhaupt der Schule
von Nisibe (6.Jh), und Martyrios-Sahdona, zuerst nestorianischer Bischof von
Beit Gameh, danach orthodoxer Bischof von Edessa (um 650).

 

    Erzpriester Ioannis veranschaulicht anhand
der heutigen kirchlichen Situation, wie es sehr gut möglich ist, dass ein
Mensch, obwohl er in einem häretischen Umfeld aufgewachsen sein mag und wirken
muß, durchaus eine orthodoxe Gesinnung bewahren kann, wie er sie erworben hat
aus der Heiligen Schrift, dem Studium der heiligen Väter und der Erleuchtung
des Heiligen Geistes,  empfangen kraft
einer gottgefälligen Lebensführung. Und eine solche orthodoxe Gesinnung finden
wir ohne jeden Zweifel in den echten Schriften von Abba Isaak,  nicht nur den Worten nach, sondern dem ganzen
Geiste nach, der diese Schriften durchweht und das Herz jedes orthodoxen
Gläubigen spontan anspricht. Schriften von Häretikern jedoch haben ganz andere
“Vibrationen” und stoßen den echten orthodoxen Gläubigen ab, hat er
doch auf Grund der Gegenwart des Heiligen Geistes in ihm ein feines Sensorium
für solches.

Die echten 
Schriften von Abba Isaak in ihren orthodoxen Ausgaben

 

    Im 8. Jahrhundert wurde eine Sammlung von
86 Asketischen Reden von Abba Isaak,
die auch einige Briefe einschlossen, aus einer west-syrischen Handschrift ins
Griechische übersetzt, von zwei Mönchen der Großen Lavra des Heiligen Sabas bei
Jerusalem, Abraamios und Patrikios. Diese griechische Übersetzung ist bis heute
das älteste Zeugnis der Schriften von Abba Isaak. Die west-syrische Vorlage,
die die beiden Mönche benutzten, ist nicht erhalten. Erhalten sind
ost-syrische, d.h. nestorianische Handschriften, die alle aus viel späteren
Zeiten stammen.

 

    Die griechische Übersetzung ist jene
Fassung, in welcher die Werke von Abba Isaak in der orthodoxen Welt bekannt
geworden, gelesen und angewendet worden sind.10
Sie ist die Vorlage der Übersetzungen in die slawischen Sprachen, aber auch der
lateinischen sowie der französischen Übersetzungen. Die bereits erwähnte
englische Übersetzung des orthodoxen Transfigurationsklosters in Boston geht
ebenfalls vom griechischen Text aus, schließt aber einige Passagen aus
syrischen Textzeugen ein, die im Griechischen fehlen, und gibt auch alternative
Fassungen einzelner Sätze in Fußnoten wieder.

 

Nestorianische Ausgaben der “Asketischen Reden”

 

      Neben dieser orthodoxen Textüberlieferung
entstand in Westeuropa anfangs des 20. Jh. eine nestorianisierende
Textüberlieferung. Diese stützt sich auf eine ost-syrische Handschrift, welche
von Nestorianern mit Zusätzen aus ihrer Häresie durchsetzt worden waren, mit
dem Ziel, Abba Isaak als Zugpferd zu mißbrauchen für die Verbreitung dieser
Häresie und ihrer Protagonisten. Urheber dieser neuen Textüberlieferung im
Westen war P. Bedjan, ein chaldäischer, d.h. mit Rom unierter nestorianischer
Priester und Orientalist, mit seiner Ausgabe einer ost-syrischen Hand-schrift
der “Asketischen Reden” aus
dem Jahr 1235 – also um ganze 500 Jahre jünger als die west-syrische Vorlage
der griechischen Übersetzung! – unter
dem lateinischen Titel Mar Isaacus
Ninivita, De Perfectione Religiosa (1909). Auf  diese Ausgabe stützen sich alle westlichen
Übersetzungen der Asketischen Reden aus
dem Syrischen, insbesondere auch jene des niederländischen Reformierten A.J.
Wensinck, publiziert unter dem Titel Mystic
Treatises by Isaac of Niniveh (1923).

 

Die pseudo-isaakischen Schriften

 

    Im Jahr 1983 fand der britische Syrologe
Sebastian Brock in einer Bibliothek in Oxford in einer ost-syrischen (d.h.
nestorianischen) Handschrift des 10./11. Jahrhunderts eine Sammlung von
asketisch-theologischen Abhandlungen in 41 Kapiteln, die unter dem Namen von
Isaak von Ninive wiedergegeben waren.

 

   Aus Gründen, die er selbst wissen muß, aber
für Orthodoxe unbegreiflich sind, gab er diesen Text 1995 in englischer
Übersetzung heraus unter dem Namen von Abba Isaak, mit dem Titel The Second Part, das heißt als sog,  “Zweiten Teil” der “Asketischen Reden”. Inzwischen
sind davon leider auch französische und griechische Übersetzungen erstellt worden,
sodass bald die ganze Welt vergiftet ist von dieser
nestorianisch-origenistischen Fälschung. Denn dass es sich hierbei um eine arge
Fälschung handelt, die man dem heiligen Abba unterschoben hat, ist wie schon
gesagt jedem Orthodoxen auf den ersten Blick klar. Es gibt in diesem Text viele
Stellen, die aufs deutlichste die häretische nestorianische Christologie
vorbringen, und auf der anderen Seite viele andere, die die eschatotologische
Irrlehre des Origenes von der Endlichkeit der Hölle und der letzendlichen
Rettung aller, selbst der Dämonen, wiedergeben, die in krassem Widerspruch
steht zur Heiligen Schrift und zu den Lehren der Heiligen Väter und die vom 5.
Heiligen Ökumenischen Konzil (553) verurteilt worden ist. Wer als Orthodoxer
diesen sog. “Zweiten Teil” liest, hat fast auf jeder Seite den
unwillkürlichen Gedanken: “Das kann niemals von Abba Isaak sein! Hier
schreibt jemand anderer.”

 

    Das große Verdienst des Buches von
Erzpriester Ioannis ist, dass es einen gründlichen Vergleich anstellt zwischen
den echten Schriften von Abba Isaak und den Schriften des Pseudo-Isaak. Diese
Gegenüberstellung von Text-Passagen dürfte jedem aufrichtigen Menschen vor
Augen führen, dass der “Zweite Teil” unmöglich vom selben Autor
stammen kann wie die “Asketischen
Reden”.

 

    Es bleibt die Frage, wie ein Wissenschafter
wie Sebastian Brock dazu kam, ein solches Gebräu für ein authentisches Werk des
heiligen Isaak zu halten. Doch da er als Heterodoxer der geistigen
Voraussetzungen ermangelt, um ein gesundes Urteil zu fällen, ist die Antwort
auf diese Frage nicht gar so schwer. Mehr Mühe und Schmerz bereitet es, zu
sehen, dass selbst Orthodoxe diesen “aufgebundenen Bären” hingenommen
haben und leider auch in der ganzen orthodoxen Welt verbreiten. Zu erwähnen ist
da in erster Linie das Buch über Abba Isaak von Hilarion Alfeyev, dem heutigen
Metropoliten von Volokolamsk, zu dem Bischof Kallistos Ware ein durchaus
zustimmendes Vorwort geschrieben hat.11
Besonders betrüblich ist an diesem Buch, dass der Autor systematisch alle
Texte, die deutlich die Orthodoxie des hl. Isaak bezeugen, entweder willkürlich
anderen Autoren zuschreibt oder als Änderungen der griechischen Übersetzer
interpretiert. Einerseits ist er mit scholastischer Akribie bemüht, die
griechische Fassung der “Asketischen
Reden” auf Grund ihrer Abweichungen von der nestorianischen
ost-syrischen Fassung zu diskreditieren, andrerseits aber versäumt er, eine
ebenso akribische Textanalyse der pseudo-isaakischen Schriften vorzunehmen, was
sowohl einer korrekten wissenschaftlichen Methodik widerspricht als auch dem
rein menschlichen Anspruch auf Wahrhaftigkeit.

 

    Solches läßt sich nur erklären durch einen
Willen, andere Wege zu gehen als die heiligen Väter und der Welt eine
“Orthodoxie ohne Dogma und ohne Grenzen” zu präsentieren, die alle
Häresien einschließt, womit sie allerdings aufhört, irgendetwas zu sein, es sei
denn das schalgewordene Salz, das zu
nichts mehr taugt als hinausgeworfen und zertreten zu werden von den Menschen.

 

    Deshalb schreibt Erzpriester Ioannis am
Schluß seines Buches, wo er hinweist auf die negative Wirkung solcher
Publikationen, die das orthodoxe Bewußtsein unterhöhlen und die Panhäresie des
Ökumenismus fördern: “Es ist notwendig, sich diesem Bemühen, die Person
und das Werk von Abba Isaak zu verfinstern, energisch entgegenzustellen, damit
einerseits dem Sturm des Ökumenismus ein Teil seiner Wucht genommen werde und
damit andererseits der heilige Isaak seinen Rang zurückerlange als geistiger
Magnet, um viele durstige Seele hinzuziehen zur Orthodoxie, der einzigen
Hoffnung des Menschen.”

 

 

   



 

Anmerkungen

 

1 Eine deutsche Übersetzung 
der “Asketischen Reden” ist
in Vorbereitung.

2 “Die Erkenntnislehre des hl. Isaak des Syrers”,
s. Der Schmale Pfad Nr. 3, März-April
2003.

3 Siehe z.B. sein Buch On
Prayer.
St. Vladimir Press, Crestwood New
York 1996.

4 Siehe “Heilige
Altväter der Gegenwart”, Kloster des Hl. Johannes des Vorläufers,
Chania 2007.

5 Ιερομονάχου Ισαάκ, Βίος
Γέροντος Παϊσίου του Αγιορείτου, Άγιον Όρος 2004,
S. 247-248.

6 Rede 33,15 nach der traditionellen griechischen
Texteinteilung.

7 Siehe
www.nestorian.org/ Ancien locations of Nestorian Churches/Arabia.

8 The Ascetical Homilies of St. Isaac the Syrian, Holy
Transfiguration Monastery, Boston
Mass. 1984.

9 Siehe dazu www.aina.org/aol/syriac/Assyrian monasteries
in present-day Iraq.

10 Ihre erste Druckausgabe besorgte der orthodoxe
griechische Mönchspriester Nikephoros Theotokis, der sie 1770 in Leipzig
herausgab. Sie ist seither in vielen Auflagen neu gedruckt worden, z.B. auch in
der Sammlung EPE-Philokalie, wo sie 3 Bände füllt (mit neugriechischer
Übersetzung).

11 Engl. The Spiritual World of St. Isaac the Syrian,
Kalamazoo 2000.
Franz. L’Univers spirituel de St Isaac  le
Syrien,
Abbaye de Bellefontaine 2001.

 

 

 

 

* Quellen (bei Weiterveröffentlichungen bitte beide
Quellen angeben):

 

1) In gedrückter Form „Der Schmale Pfad – Orthodoxe Quellen und Zeugnisse“, Band 36, Juni
2011, S. 129 – 136, hg. von Johannes A. Wolf, Apelern (Deutschland).

 

2) In Internet: www.antibaro.gr.

 

 

** Sr. Irinea aus Chania, Kreta, Griechenland.

 

 

 

 

 

 

 

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